Erfahrungsbericht nach den ersten Wochen mit Online-Proben:

Ich hatte bisher mit 3 verschiedenen Chören mehrere Online-Proben. Als Programm nutze ich „Zoom.us“. Ich habe im meiner Funktion als Chorleiterin zu den Proben eingeladen, habe im Programm also die Funktion als „Host“ (Gastgeberin) übernommen. Als solche muss ich lediglich ein „Meeting“ erstellen und den Link, den das Programm generiert, an die Chormitglieder verschicken.
Zur angegebenen Uhrzeit „treffen“ die Chormitglieder dann nach und nach im „Meeting“, also auf dem Bildschirm ein. Alle können sich gegenseitig sehen und es ergibt sich ein Bild wie bei einem Sammelalbum. Beim ersten Mal dauert das etwas länger, da sich viele zunächst mit dem Programm, der Kamera und dem Mikro auseinandersetzen müssen. Der erste Programmpunkt ist dann etwas Smalltalk, wobei alle Chormitglieder einander hören und sehen können.
Bei der eigentlichen Probe schalte ich dann die Mikros aller Teilnehmenden aus, sodass alle nur noch mich hören können. Ich kann dann beispielsweise etwas vorsingen oder vorspielen und die Chormitglieder singen für sich zuhause mit. Meine präferierte Variante ist es, ein vorher eingesungenes Übe-Stück abzuspielen, mit dem die Chormitglieder auch außerhalb der Online-Probe üben können. Die Chormitglieder können sich gegenseitig nicht hören, sondern nur sich selbst und das Übe-Stück. Man könnte meinen, das sei dann ja überflüssig, aber die Chormitglieder berichten (fast) einhellig, dass es doch besser ist, zum gleichen Zeitpunkt und zumindest sichtbar miteinander zu singen, als ganz alleine vor sich hinzuproben. Ein gleichzeitig hörbares gemeinsames Singen ist aufgrund des Zeitversatzes nicht möglich. Ein möglichst gutes Gruppenerlebnis ergibt sich übrigens mit einem möglichst großen Bildschirm, da dann alle Chormitglieder gleichzeitig zu sehen sind.
Zur Sicherheit: Der Link zur Teilnahme am Zoom-Meeting sollge nicht an Unbefugte weitergegeben werden. Der Link kann per E-Mail oder WhatsApp an Chormitglieder geschickt werden, sollte jedoch z.B. nicht bei Facebook oder im „Blättle“ erscheinen. Denn der Link ermöglicht den direkten Zugang zur Online-Probe. Zusätzlich kann auch ein Passwort erstellt werden.
Klar ist, dass bei allen Programmen, die kostenlos angeboten werden, die „Waren“ die Daten der NutzerInnen sind. Also bei Zoom genauso wie bei Facebook, WhatsApp, Instagram und ähnlichen. Konkret: soweit bekannt, tauscht Zoom „technische“ Daten der NutzerInnen (z.B. zum Gerät, das gerade benutzt wird) mit den anderen Programmen aus. Genauso wie Facebook und WhatsApp Daten untereinander austauschen. Da mit diesen Daten die eigene Werbung passgenau für die NutzerInnen angepasst werden kann, sind sie Geld wert und deswegen die „Ware“. Deswegen ist Zoom bezüglich Sicherheit und Datenschutz genauso einzuordnen wie diese anderen sozialen Medien auch.